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Raumheizsysteme

Übersicht

Warmlufterzeuger  

  • Geringe Anschaffungskosten 
  • Be- und Entlüftung möglich 
  • Schnelles Aufheizen 
  • Zugerscheinungen und Staubaufwirbelung durch hohe Ausblastemperaturen und Luftgeschwindigkeiten 
  • Lufttemperatur und Energiebedarf höher als bei ähnlichen Systemen 
  • Lärmemissionen und zusätzliche Stromkosten durch erforderliche Lüfter 
  • Teilweise auch in Explosions-Zonen einsetzbar 

Strahlungsheizung 

  • Relativ niedrige Lufttemperatur 
  • Ausührung als Hellstrahler, Dunkelstrahler und Strahlplatten 
  • Gleichmäßige vertikale Temperaturverteilung 
  • Schnelle Reaktion und angenehmes Hallenklima 
  • Keine Zugerscheinungen oder Staubaufwirbelungen dank geringer Luftgeschwindigkeiten 
  • Gezieltes Heizen von Teilflächen oder einzelnen Arbeitsplätzen möglich 
  • Separate Frischluft-Zufuhr für Hellstrahler nötig 
  • Vorgeschriebene Mindesteinbauhöhen 

Fußbodenheizung (selten in Industriebetrieben) 

  • Gleichmäßiges Temperaturprofil 
  • Niedrige Vorlauftemperaturen, daher optimale Nutzung von Brennwertgeräten oder regenerativen Energiequellen 
  • Geringe Verteilungsverluste 
  • In Explosions-Zonen einsetzbar 
  • Hohe thermische Trägheit, daher optimal für dauerhaft beheizte Räume 
  • Im Sommer als Kühlung nutzbar 
  • Freie Bodenfläche notwendig 
  • Problematisch bei erforderlichen Bohrungen (zur Verankerung von Maschinen o. ä.) 

 

Als Standard haben sich in der Raumheizung Lufterhitzer und Dunkelstrahlplatten etabliert, je nach Situation vor Ort und individuellen Anforderungen kann sich ein anderes Heizsystem als wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller erweisen. Im Allgemeinen ist Strahlungswärme zu bevorzugen, da diese die Raumlufttemperatur niedriger hält als andere Heizungsvarianten wie Radiatoren, die hauptsächlich Konvektionswärme abgeben. Strahlungswärme hingegen erwärmt nicht direkt die Luft, sondern Boden, Wände, Raumeinrichtung und ggf. anwesende Personen. Wer schon einmal nur mit T-Shirt bekleidet den strahlenden Sonnenschein vor einer verschneiten Skihütte genossen hat, kennt das Funktionsprinzip von Strahlungswärme.  

Weiterhin wird bei der Raumheizung zwischen zentralen und dezentralen Heizsystemen bzw. Wärmeübergbesystemen unterschieden. Beide Varianten verfügen über spezifische Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile und sollten entsprechend den Anforderungen vor Ort ausgewählt werden. 

Anwendung von dezentralen Heizsystemen:  

  • Bei Einschichtbetrieb oder nur zeitweiser Benutzung 
  • In verschiedene Temperaturzonen 
  • Bei großen Raumhöhen 
  • In flexiblen Einsatzgebieten 
  • Bei erforderlichen schnellen Reaktionszeiten 

 

Anwendung von zentralen Heizsystemen:  

  • Bei fortlaufendem Betrieb  
  • Bei erforderlicher konstanter Temperatur

Deckenstrahlplatten

Deckenstrahlplatten geben vorwiegend Wärmestrahlung ab, sodass nur eine sehr niedrige Temperaturschichtung zwischen Boden und Decke herrscht. Aufgrund der relativ geringen Luftbewegungen entstehen keine Staubaufwirbelungen oder Zugerscheinungen. Da als Wärmeträgermedium Wasser dient, besteht keine Brand- oder Explosionsgefahr. Die einzelnen Paneele können zu langen Bändern zusammengeschlossen werden. 

Abbildung 16: längere Abschnitte von Deckenstrahlplatten. Quelle: Fa. Kampmann 

Hellstrahler

Hellstrahler oder sogenannte gasbetriebene Infrarot-Heizgeräte sind dezentrale Heizungssysteme, die Strahlungswärme über hell leuchtende keramische Brennerplatten abgibt. Ein Gas-Luftgemisch wird direkt an den Platten verbrannt und erwärmt diese auf ca. 950 °C. Die Zündeinheit ist seitlich am Strahler angebracht. Eine Abgasabführung ist nicht notwendig, da die Verbrennung vollständig schadstofffrei erfolgt. Zur nötigen Frischluftzufuhr empfiehlt sich die Nutzung von Ventilatoren. Je nach Typ des Hellstrahlers kann das Verhältnis von Konvektionswärme zu Strahlungswärme zwischen 40/50 bis hin zu 15/80 liegen (15 % Konvektion / 80 % Strahlung). Als Brennstoffe können Erdgas, Flüssiggas oder Biogas verwendet werden. 

 

Abbildung 17: Hellstrahler. Quelle: Fa. abacus AG 

Dunkelstrahler

Anders als Hellstrahler wird bei einem Dunkelstrahler ein Strahlrohr mittels einer langen laminaren Flamme auf ca. 650 °C erwärmt. Hierbei kann es zu einem Strahlungsanteil von bis zu 77 % kommen. Bei der Verwendung von Dunkelstrahlern ist eine Abgas-Abführung aus der Halle erforderlich; es besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen Wärmerückgewinnung. Betrieben werden Dunkelstrahler mit Erd-, Flüssig- oder Biogas. 

Abbildung 18: Dunkelstrahler. Quelle: Fa. abacus AG 

Wärmelufterzeuger

Bei Betrieb eines Warmlufterzeugers wird dem Raum direkt warme Luft zugeführt.  

Auf folgende Aspekte sollte dabei geachtet werden:  

  • Nicht direkt auf Mitarbeiter richten (Zugluft) 
  • Temperaturschichtung vermeiden – warme Luft steigt nach oben und bildet unter dem Dach ein Wärmepolster (Maßnahmen: abwärts gerichtete Warmluftheizer oder luftverteilende Ventilatoren)  
  • Möglichst keine Staubaufwirbelung 

Warmlufterzeuger können mit Warmwasser (mit zusätzlichem elektrischem Lufterhitzermodul) oder mit Gas betrieben werden. 

Abbildung 19: Lufterhitzer. Quelle: Fa. Kampmann 

Torluftschleier

Müssen die Hallentore mehrmals täglich geöffnet und wieder geschlossen werden, empfiehlt sich die Verwendung von Torluftschleier. Moderne Geräte erzeugen mit der Umgebungsluft eine Dämmwand entlang des Tors, den sogenannten Schleier, welcher horizontal oder vertikal verlaufen kann. Je nach Hersteller wird der Schleier entweder nur mit Raumluft oder zusätzlich mit erwärmter Luft erzeugt. Auf diese Weise wird nicht nur Wärme eingespart, sondern auch die Entstehung von unangenehmer Zugluft verhindert. 

Abbildung 20: Torluftschleier. Quelle: Fa. Kampmann