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Ökologie und Ressourcenschonung

Oberstes Ziel ökologischen Handelns ist es, Raubbau an Ressourcen zu vermeiden und somit einen verantwortungsvollen Umgang mit den Materialien dieser Erde anzustreben. 

Akkordeon Aspekte ökologischen Handelns: 

    • Gewinnung der Rohstoffe 
    • Prozess der Stoffumwandlung zum fertigen Produkt 
    • Notwendiger Energieaufwand 
    • Einsatz von Hilfsstoffen 
    • Entsorgung und Wiederverwertung 

Baustoffinformationssysteme

Für den Klimaschutz ist es nicht nur wichtig, möglichst energiesparende Gebäude zu bauen – es sollte auch der Aufwand betrachtet werden, mit welchem die verwendeten Materialien produziert werden. Eine energieeffiziente Halle zu bauen, welche beispielsweise komplett aus Edelstahl besteht, wäre ökologisch betrachtet ein Desaster, da der Energiebedarf für die Gewinnung und Herstellung des Edelstahls den Energieverbrauch der Halle in seiner Lebenszeit um ein Vielfaches übersteigt. Denn auch die Herstellenergie trägt zum Schaden der Umwelt und erhöhten CO2-Ausstoß bei.  

Auch die Recyclingfähigkeit der Baustoffe sollte stets in die Betrachtung miteinbezogen werden, da früher oder später jedes Haus renoviert wird. Naturmaterialien sind hier generell unproblematisch, da sie auch nach ihrer – meist kostenlosen – Entsorgung nicht der Umwelt schaden. 

Unter folgenden Links können Informationen über Baustoffe eingeholt werden: 

  • https://www.oekobaudat.de  
  • https://www.wecobis.de  
  • https://www.bgbau.de/gisbau/wingis  
  • https://nachhaltges-bauen.de  
  • www.sia.ch  
  • https://www.legep.de 
  • https://www.baubook.info 
  • http://www.bauteilkatalog.ch 
  • www.gesundes-haus.ch 
  • https://www.u-wert.net 

Primärenergieaufwand

Als Primärenergieaufwand bezeichnet man die notwendige Energie, um einen bestimmten Baustoff herzustellen. Dieser errechnete Wert ermöglicht es, die Auswirkungen eines Baustoffs auf die Umwelt einzuschätzen. Ein hoher Primärenergieaufwand entspricht dabei einer größeren Umweltbelastung. 

Tabelle Fenster:
 
Material Fenster 1,0m x 1,0m
Vollholz (Fichte/Tanne)
ca. 700 Mj
Aluminium/Holz ca. 1 700 MJ
PVC ca. 1 800 MJ
Aluminium ca. 5 200 MJ
Tabelle Baustoff:
 
Baustoff Primärenrgieinhalt (kWh/m³)
Aluminium 195 500
Baukalk 310
Baumwolle 90
Beton 580 – 2770
Blähton 430
EPX, XPS 695
Glas und Steinwolle 270 – 395
Holzfaserdämmplatten 800 – 1500
Holzwerkstoffe 400-750
Kalksandstein 300-435
Kokosfasern 100-400
Kork 250 – 450
Kupfer 113 000
Lehm 0 – 60
Mineral(schaum)dämmplatte 270-280
Mörtel 150-625
Perlite 230 – 310
Porenbeton 475- 720
Polyurethan 1 585
Schafwolle 30
Schaumglas 750 – 2 000
Schilfrohr 30 – 50
Stahl, Zink 70 000
Vollholz 470
Zellulose 50 – 150
Zement 235 – 365
Ziegel 1 040 – 1360

Quelle: nachhaltiges-bauen.de 

Zertifikate

Gütesiegel oder Umweltzeichen dienen als Entscheidungshilfe für die Auswahl von Bauprodukten, jedoch erschwert die Vielzahl der unterschiedlichen Labels dabei die Übersicht. Einige Siegel dienen dabei lediglich Marketingzwecken, daher kann sich der Verbraucher nur durch gezieltes Hinterfragen (wie und durch wen erfolgt die Labelvergabe?) vor irreführenden Umweltlogos schützen.  

Hier einige grundlegende Informationen zu den bekanntesten Labels: 

Akkordeon 

Umweltzeichen „Blauer Engel“ 

Dieses Gütesiegel betrachtet meist nur eine bestimmte Eigenschaft, z. B. Emissionsarmut oder Bleifreiheit. Bezüglich Emissionsbelastung ist es teilweise hilfreich, in Detailfragen (z. B. für Allergiker) ist es aber wenig aussagekräftig. 

Öko-Test Verlag 

In dieser Zeitschrift erhält der Leser eine Entscheidungshilfe. Neben einer allgemeinen Beschreibung werden die Inhaltsstoffe geprüft sowie spezifische Vor- und Nachteile aufgezeigt. 

ÖkoPlus-Bewertung 

An diesem Zeichen ist zu erkennen, dass der Händler Mitglied in einem Fachhandelsverbund ist, der sich selbst bestimmten Kriterien unterwirft. Insgesamt sind es 25 Bewertungskriterien, vom Rohstoff bis zur Entsorgung. 

IBR-Prüfsiegel 

Ein Siegel des Instituts für Baubiologie Rosenheim GmbH 

Geprüft werden gesundheitlich relevante Kriterien. 

Natureplus 

Dieses Qualitätszeichen stellt bei der Bewertung besonders hohe Ansprüche an die Produktqualität. 

DINB-Qualitätssiegel in Platin 

Aussagekräftig und leicht  

verständlich für Endverbraucher. Der Bewertungsstandard bewegt sich auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. 

Holz: FSC, PEFC, Holz von hier 

FSC (Forest Stewardship Council) steht für die umweltfreundliche, sozial förderliche und zugleich wirtschaftlich tragfähige Bewirtschaftung von Wäldern. Dabei ist es jedoch möglich, dass die nachhaltigen Wälder auf Boden gepflanzt wurden, auf dem zuvor Tropenwald stand. 

PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) steht für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die kontinuierlich im Hinblick auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards verbessert wird. 

Zu beachten ist hier, dass diese weltweit vergebenen Siegel weder die geographische Herkunf noch die Länge der Transportkette vom Rohholz bis zum Endprodukt bewerten. 

Holz von hier sagt aus, dass der Baustoff Holz aus einer nachhaltigen Fortwirtschaft stammt und kurze Transportwege zurückgelegt hat. 

Nutzungsdauer von Rohstoffen

Nicht jeder Werkstoff ist gleich lang haltbar – die eingesetzten Rohstoffe weisen in ihrer Lebensdauer zum Teil erhebliche Unterschiede auf und sollten daher sorgfältig abgewogen werden. 

Tabelle Nutzungsdauer Baustoffe 

Baustoff Dachdeckung Nutzungsdauer in Jahren
Kupfer, Edelstahl, Stahl, feuerverzinkt >50
Schiefer 50
Dachziegel 50
Betondachstein 50
Faserzementplatte 50
Bitumenschindeln und -wellplatten 25
Reet 30
Außenputz
Putz auf monolithischer Mauer z.B. Kalkmörtel, Kalkzementmörtel,hydraulischer Kalkmörtel 45
Putz auf monolitischer Mauer, z.B. Silikatputze, Silikatharzputze, Kunstharzputze 30
Putz auf Wärmedämmung 30
Fenster (Rahmen/Flügel)
Aluminium, Aluminium- Holz, Aluminium-Kunststoff, Laubholz behandelt, Stahl 50
Kunststoff, Nadelholz behandelt 40
Außenwände
Mauerwetk, Beton, Holz, Stahlbau, Lehmbau u.a.
Innenanstrich
Dispersionsfarbe, Dispersions-Silikatfarbe, Silikatfarbe, Silikomharzfarbe, Kunstharzfarbe, Kaseinfarbe,Kalkfarbe, Lehmfarbe u. a. 15
Lasur 18
Bodenbeläge
Naturstein/Terrazzo 50
Vollholzparkett, Holzdielen 50
Holz-Mehrschichtparkett 40
Linoleum/Laminat/PVC/Kork 20
Teppich 10

Regionale Baustoffe, regionale Firmen

Nicht nur das Gebäude selbst sollte später einmal wenig Energie verbrauchen – bereits der Bau kann energiesparend erfolgen. Es empfiehlt sich daher, Baufirmen mit kurzen Anfahrtswegen zu beauftragen. Dies spart Energie und ermöglicht zudem einfache Kommunikation und sorgt für schnelle Reaktionszeiten. Baustoffe müssen nicht vorher einmal quer durch Europa oder die Welt befördert werden, sodass sich nicht nur die Ökobilanz verbessert, sondern auch die Transportkosten sinken. 

Hölzer wie Eiche, Lärche, Robinie oder Edelkastanie sind Tropenhölzern in puncto Haltbarkeit ebenbürtig oder sogar überlegen. Auch bezüglich Ästhetik und Farbenspiel stehen heimische Hölzer wie Birke, Nussbaum, Platane, Kastanie, Eberesche, Hainbuche oder Vogelkirsche den Tropenhölzern in nichts nach.